Ein Garten für Insekten
Es braucht oft Menschen mit Mut und Entscheidungswille. In Dresden am weißen Hirsch konnte ich sie finden. Die Eigentümergemeinschaft einer Stadtvilla will ein Zeichen setzten und zeigen, dass in einem Villenviertel Platz sein kann für insektenfreundliche Nutzpflanzen und Wildsträucher.

Die Eigentümerinnen wünschten sich einen insektenfreundlicher Garten, in dem sie endlich auch gärtnern und entspannen können. Nur war der Zeitpunkt, für die Gartengestaltung denkbar ungünstig. Viele haben seit Beginn der Coronalockdowns ihre Gärten neu entdeckt und Lust auf Neugestaltung bekommen.
Gartenbaufirmen, die spontan einen Vorgarten umgestalten können, waren einfach nicht zu finden. Wegen der Trockenlegung der Hausmauern wurde der Garten, der aus Ziersträuchern und Sauerkirschbäumchen bestand, einige Monate vorher beseitigt. Wäre es nach der Verwalterfirma gegangen, hätte hier nur die Wiederherstellung des alten Zustandes stattgefunden. Außerdem gab das Budget der Eigentümergemeinschaft lediglich eine stadtteiltypische „Standardbepflanzung“ her.
Ich ergriff die Chance und bot mich an, eine Idee für den gewünschten insektenfreundlichen Garten zu entwickeln. Dazu holte ich mir Hilfe vom Naturschutzbund NABU. Mit dessen Tipps und tagelanger Pflanzen- und Baustoffrecherche entstand ein Gartenplan. Die Idee gefiel, nur war partout kein Gartenbauunternehmen aufzutreiben. Dann also selber machen. Der Lockdown hatte meinen Kalender leergefegt und so war es beinahe ein Geschenk des Himmels und ich ergriff die Chance beim (Blatt)Schopfe. Ich nahm den Job als „Gartenbauunternehmerin“ an. Von der Galaband zum Galabau – ein Abenteuer der besonderen Art.
Nachgerechnet
In 13 Tagen wurden ca. 100 Quadratmeter Gartenfläche zu einem artenreichen Biotop umgebaut. Ich habe Buch geführt und mitgezählt, um am Ende zu wissen, wie gut der Umgau gelungen ist und wieviel CO2 für die Gartenneugestaltung freigesetzt wurde. Das Ergebiss erfährst du im Video.
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